Projekte
«"Wissenschaft Mittendrin"»
Alexandra Hofmänner
Fake News, Populismus und Polarisierung belasten weltweit – auch in der Schweiz – das Verhältnis zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Das Projekt «Wissenschaft Mittendrin» hat zum Ziel, gemeinsame Aktivitäten zu initiieren, innovative Formen der Zusammenarbeit zu erproben, partnerschaftliche Initiativen langfristig in der Region zu verankern und damit das Verhältnis zwischen diesen Bereichen nachhaltig zu stärken.
Das Vorhaben umfasst drei Phasen; das vorliegende Projekt bezieht sich auf die achtmonatige Projektentwicklungsphase von Oktober 2025 bis Mai 2026. In diesem Zeitraum werden Mission, Leitbild, Organisationsform und Kommunikationsstrategie ausgearbeitet, ein fünfjähriger Projekt- und Finanzplan erstellt sowie erste Kurse, Veranstaltungen und Werkstattformate getestet.
«Workstream «Naturwissenschaftliche Denkweise, Zusammenarbeit und Biodiversität» des ersten schweizweiten sektorübergreifenden Biodiversitätskongresses»
Kuno Spirig
Auf Initiative der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft Winterthur NGW und in Zusammenarbeit mit der NGW soll in Winterthur ab 2026 jährlich anfangs September ein 1-tägiger Biodiversitätskongress BDK stattfinden- direkt nach dem Swiss Green Economy Symposiums SGES und koordiniert mit diesem (1-4. September 2026, mit Biodiversitätskongress am 4.09.2026).
Ziel des Biodiversitätskongresses ist es, im Sinne einer dialogischen Lösungssuche einem breiten Publikum Wissen und Herausforderungen zur Biodiversität zu präsentieren, praktische Lösungen aufzuzeigen und kluges wirksames Handeln zu fördern. Die Choreographie des Kongresses beruht auf der seit 2013 bewährten Methodik des Swiss Green Economy Symposium: (A) systematische dialogische Einbindung (Publikum und Referierende) der vier zentralen Stakeholdergruppen Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft; (B) Gemeinsame Programmentwicklung mit den zentralen Stakeholdern (Co-Creation); (C) Faktenorientierte hochwertige Präsentationen und Diskussionen unterschiedlicher Sichtweisen (Multiperspektivität); (D) hohe Interaktion zwischen allen Kongressteilnehmern; (E) starke Verbindung von Theorie und Praxis mit dem Ziel, gemeinsames konkretes Handeln und Forschen auszulösen.
Der Biodiversitätskongress besteht aus einem 3.5h-Hauptprogramm (Vormittag, vier Themenblöcke, 300 Teilnehmende), vier vertiefende themenspezifische Nachmittag-Fachveranstaltungen – sogenannte Innovationsforen (mit je 75 Teilnehmenden, total 300) und einer begleitenden Innovationsausstellung. Ein Workstream des Kongresses fokussiert sich auf das Thema «Naturwissenschaftliche Denkweise, Zusammenarbeit und Biodiversität». Dieser Workstream orientiert die Teilnehmenden umfassend über die Methoden zur Erfassung und des Managements der Biodiversität, über die Herausforderungen und wie mit quantitativen, naturwissenschaftlichen Denkweisen und dialogischer Zusammenarbeit praxisrelevante Lösungen entwickelt werden können. Jedes Jahr umfasst der Workstream einen Themenblock im Hauptprogramm (ca. 50’) sowie die Integration/Diskussion der naturwissenschaftlichen Denkweisen in allen Innovationsforen.
«Systemisches Denken spielend fördern»
Inlusio Interactive
Das Projekt fördert eine essentielle Denk- und Arbeitsweise der Naturwissenschaften: systemisches Denken mit Concept Mapping. Schüler*innen der Sekundarstufe I & II werden über ein digitales Lernspiel niederschwellig an ein Gesellschaft-Umwelt-System herangeführt, in dem Flora, Fauna und Funga miteinander verbunden sind. Mit einem digitalen Tool übertragen sie die erlernten Aspekte in Concept Maps, um Verbindungen und Abhängigkeiten sichtbar zu machen. So lernen sie, in Zusammenhängen und Systemen zu denken und Informationen kritisch einzuordnen – eine Schlüsselkompetenz für verantwortungsvolles Handeln in einer global vernetzten Welt und eine Bildung für Nachhaltige Entwicklung.
«Interfinity – Exoplanets»
Lukas Loss
Das Basler Festival Interfinity verbindet Wissenschaft und Kunst und macht Grundlagenforschung durch Kultur für ein breites Publikum erlebbar. 2026 steht das Festival im Zeichen von Exoplaneten und Kosmos. Höhepunkt ist ein Konzert mit dem Sinfonieorchester Basel in der Basler Messehalle, das auf spielerische Weise – durch Intermezzi und Publikumsbeteiligung – zentrale Erkenntnisse der Exoplanetenforschung vermittelt.
«ZELLWELT – Publikumsausstellung für eine neue Perspektive auf die Vielfalt des Lebens»
Fabio Valsangiacomo, c/o Prof. Dr. Oliver Mühlemann
Die Publikumsausstellung ZELLWELT macht erlebbar: Alles Leben auf der Erde besteht aus Zellen, die von einer gemeinsamen Urzelle abstammen und nach gleichen biologischen Prinzipien funktionieren. In immersiven Installationen erleben Besucher:innen, wie Zellen agieren, vernetzt sind und biologisches Leben ermöglichen. Aktuell in der Konzeptphase.
«Pint of Science Switzerland Edition 2026»
Fanny Krebs
Pint of Science ist ein weltweites Wissenschaftsfestival, das Forscher und die Öffentlichkeit an informellen Orten wie z. B. Cafés zusammenbringt, um die Wissenschaft zugänglich zu machen und sie zu inspirieren.
Die Schweizer Ausgabe hat sich zu einem landesweiten Projekt entwickelt: Für die Ausgabe 2025 organisierten 118 Freiwillige Veranstaltungen in 12 Städten, bei denen 159 Rednerinnen und Redner auftraten und über 2.800 Besucherinnen und Besucher begrüsst wurden. Das Festival hilft der Öffentlichkeit, die Wissenschaft besser zu verstehen, schult Forscher, insbesondere Nachwuchswissenschaftler, in ihren Kommunikationsfähigkeiten und vermittelt Freiwilligen wertvolle Erfahrungen in den Bereichen Führung, Veranstaltungsorganisation und Öffentlichkeitsarbeit. Auf diese Weise stärkt Pint of Science sowohl das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Forschung als auch die Vorbereitung der nächsten Generation sozial engagierter Wissenschaftler.
«Laborangebote des Swiss Science Center Technorama 2026–2028»
Mina Dello Buono
Technorama Labore: Naturwissenschaften erleben, Zukunft gestalten
Das Swiss Science Center Technorama betreibt mit seinen sieben spezialisierten Laboren das grösste ausserschulische Laborprogramm der Schweiz. Jährlich nehmen über 30'000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene an Workshops in Biologie, Chemie, Physik und Tinkering teil. Zusätzlich ermöglichen die täglich geöffneten OpenLabs rund 50'000 Besucherinnen und Besuchern freies Experimentieren unter fachlicher Anleitung.
Im Projektzeitraum 2026–2028 sollen physische und digitale Elemente stärker verknüpft werden, um Naturwissenschaften noch unmittelbarer erfahrbar zu machen. Kinder und Jugendliche werden mit dem kreativen Prozess des Experimentierens und Untersuchens vertraut gemacht und erleben, wie wissenschaftliches Denken konkret angewendet wird. Sie werden dazu angeregt, gemeinsam Lösungen für reale Fragestellungen zu entwickeln – und stärken dabei zentrale Zukunftskompetenzen wie kritisches Denken, Kommunikation, Kreativität und Zusammenarbeit.
Die Angebote sind inhaltlich und methodisch mit dem offiziellen Lehrplan abgestimmt und ergänzen den Unterricht gezielt. Lehrpersonen erhalten kostenlose Erkundungsbesuche und didaktische Beratung zur optimalen Vorbereitung.
Mit diesem Projekt leistet Technorama einen nachhaltigen Beitrag zur Förderung von MINT-Nachwuchs und zur Stärkung wissenschaftlicher Kompetenzen in einer zunehmend komplexen Welt.
«Skills Kiosk. Kinder stärken durch spielerisches Erfinden und Forschen.»
Marion Alig Jacobson
Der "Skills Kiosk" ist ein Freizeitangebot der Stiftung Science et Cité, das Kindern und Jugendlichen durch Pop-up Science und Tinkering-Aktivitäten hilft, wichtige Zukunftskompetenzen zu entwickeln. Dabei stehen insbesondere MINT-Themen im Vordergrund. Ziel des Projekts ist es, das Interesse an Forschung, Wissenschaft und Engineering zu wecken und gleichzeitig Fähigkeiten wie kreatives Denken, Problemlösung und Zusammenarbeit zu fördern. Der Skills Kiosk findet in der Freizeit statt, zum Beispiel an Treffpunkten der offenen Kinder- und Jugendarbeit, auf Schulhausplätzen oder bei schulergänzenden Betreuungen. Die Teilnahme ist freiwillig, und die Kinder entscheiden selbst, welche Aktivitäten sie wie lange ausüben. Der Skills Kiosk findet in verschiedenen Regionen der Schweiz statt, wobei Science et Cité jeweils mit lokal verankerten Partnerorganisationen zusammenarbeitet, um Kinder und Jugendliche sowie deren Familien zu erreichen. Ein zentraler Aspekt des Skills Kiosk ist die Fokussierung auf Kinder und Jugendliche, die normalerweise wenig Zugang zu solchen ausserschulischen Angeboten haben. Auch Eltern werden in das Programm einbezogen, da das Angebot vor Ort und kostenlos ist und ihnen Anregungen gibt, wie sie das Interesse ihrer Kinder zu Hause weiter fördern können. Ein weiterer zentraler Aspekt des Projekts ist es, Tagesschulen und Jugendarbeitsorganisationen dazu zu ermutigen, solche Angebote langfristig in ihre Freizeitprogramme aufzunehmen. Die betreuenden Fachkräfte werden dabei durch Workshops und Coachings unterstützt, um die Angebote selbstständig weiterzuführen. So wird ein nachhaltiger Wissenstransfer ermöglicht, der Kindern auch nach dem Skills Kiosk Zugang zu MINT-relevanten Aktivitäten bietet.
«Action fürs Hirn? Neugierige Jugendliche fördern mit den Wissenschafts-Olympiaden»
Mirjam Sager
Bei den Wissenschafts-Olympiaden nehmen in der Schweiz jährlich 8’800 neugierige Jugendliche in 11 Fächern teil: Astronomie, Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Schülerinnen und Schülern unter 20 Jahren erhalten die Möglichkeit der Teilnahme an einen ausserschulischen Wettbewerb mit Unterricht, Peer-to-Peer-Betreuung sowie Austausch mit Gleichgesinnten. Die Teilnehmenden eignen sich während des Olympiadenjahres neues Wissen und neue Fähigkeiten an und vertiefen ihr wissenschaftliches Interesse bei Kursen und Lagern, die mehrheitlich von jungen Studierenden geleitet werden. Dies ist wichtig, weil neugierige und talentierte Jugendliche, die sich für Wissenschaft interessieren, in der Schule oft unterfordert und zum Teil isoliert sind. Über unsere Medienarbeit und Kommunikation in den sozialen Medien vermitteln wir einer breiteren Öffentlichkeit ein positives Bild der Wissenschaft. Dies entlastet Eltern, Schulen und Lehrpersonen, denen oft die Zeit und die Mittel fehlen, um die begabten jungen Menschen zu fördern oder sie mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Die cogito foundation unterstützt die Durchführung der Olympiaden in Physik, Chemie und Biologie.
«From robots to artificial intelligence»
Giovanni Pellegri
Die technologischen Fortschritte in der Robotik und der künstlichen Intelligenz (KI) werden in unserem täglichen Leben immer deutlicher. Von hochentwickelten Haushaltsrobotern wie Staubsaugern und Kinderspielzeug bis hin zu KI-gestützten virtuellen Assistenten, die zu menschenähnlichen Gesprächen fähig sind, erleben wir einen bedeutenden Wandel. Diese rasante Entwicklung verändert nicht nur unsere Gewohnheiten und Denkweisen, sondern definiert auch Schlüsselbereiche wie Wirtschaft, Recht und Bildung neu. Um diesen Wandel erfolgreich zu bewältigen, müssen die Bürgerinnen und Bürger von klein auf zu kritischem Denken erzogen werden, damit sie sich mit der Formulierung von Fragen und der Suche nach Antworten vertraut machen und der Versuchung widerstehen können, die Komplexität von Phänomenen und Situationen zu sehr zu vereinfachen. Das Projekt zielt darauf ab, den kritischen Ansatz, der für wissenschaftliches Denken typisch ist, auf eine ansprechende, erfahrungsorientierte und spielerische Weise zu fördern. L'ideatorio wird spezifische Didaktik- und Vermittlungsinstrumente für Schulkinder im Alter von 6 bis 16 Jahren entwickeln, um die wichtigsten Herausforderungen dieser unaufhaltsam fortschreitenden Technologie zu bewältigen. Es werden interaktive Aktivitäten entwickelt, die es den Kindern ermöglichen, mit Robotern und künstlicher Intelligenz zu experimentieren und kritisch über die Auswirkungen ihres Einsatzes in unserem täglichen Leben nachzudenken.
«Abenteuer Forschung»
Morana Mihaljević
Forschungsthemen sind komplex und manchmal abstrakt. Sie erfordern oft viel Hintergrundwissen, um verstanden zu werden. Ziel der Ausstellung ist es, die Hemmschwellen zu reduzieren, die Neugier auf Naturwissenschaften zu wecken und Vertrauen in Naturwissenschaften zu fördern. Die Besucher*innen können die Ausstellung je nach Präferenz auf zwei verschiedene Arten erleben: zum einen durch die aktive Teilnahme an der Forschung-Challenge, zum anderen durch das freie Erkunden der sechs Themeninseln (Neugier, Forschung, Teamwork, Ausdauer, Modell, Präzision). Das tragende Element der Ausstellung ist eine Science Mystery Storage Machine, die nach Zufallsprinzip die Besucher*innen mit spannenden Rätseln herausfordert. Die Forschung-Challenges sind fachlich breit und für diverse Zielgruppen mit unterschiedlichen Niveaus konzipiert. Dabei liegt der Fokus auf der Vermittlung des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns, der aus verschiedenen Schritten (z.B. Beobachtung, Experiment) besteht, diverse Kompetenzen (z.B. Kreativität, Präzision) benötigt und vielfältige Emotionen (z.B. Freude, Frustration) auslöst. Am Ende der Ausstellung haben die Besucher*innen die Möglichkeit, in einem Reflexionsbereich die gemachten Erfahrungen zu reflektieren und eine Verbindung zum Alltag zu schaffen.
«Matematicando 2026: a spasso con la matematica per le strade di Locarno»
Prof. Dr. Silvia Sbaragli
Das Matematicando-Festival ist eine kostenlose, für die Allgemeinheit zugängliche viertägige Veranstaltung, die seit 2014 alle zwei Jahre an verschiedenen Orten im Stadtzentrum von Locarno stattfindet. Die Veranstaltung, die für den Kanton Tessin von regionaler Bedeutung ist, hat sich zum Ziel gesetzt, Jung und Alt die Mathematik näher zu bringen. Das Programm wird Workshops und Veranstaltungen Shows kombinieren, um Kindern und Jugendlichen im Alter von vier bis achtzehn Jahren, Lehrern, aber auch Eltern, Großeltern und Freunden die Möglichkeit zu geben, Mathematik in Verbindung mit Literatur, Geografie, Jonglage, Kunst, Robotik und vielem mehr zu erleben. Für die Ausgabe 2026 werden 3'500 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonen aller Schulstufen aus dem ganzen Kanton und rund 4'000 Personen während der für die Bevölkerung vorgesehenen Tage erwartet.
«LernFilm Festival 2026-2028»
Vera Krummenacher
Das LernFilm Festival ist eine Bildungsinitiative, die Kinder und Jugendliche dazu begeistert, im Unterricht eigene LernFilme zu einem selbst gewählten Thema zu produzieren. Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler nicht nur durch das Anschauen, sondern vor allem durch das Erstellen der LernFilme. Sie gehen spannenden Fragen nach und überlegen, wie sich Inhalte am besten vermitteln lassen. Neben dem Sammeln und Strukturieren wissenschaftlicher Fakten setzen sie sich auch damit auseinander, wie komplexe Sachverhalte vereinfacht und wirkungsvoll erklärt werden können. Dafür braucht es nicht nur filmisches Know-how, sondern auch die Fähigkeit, eine gute Geschichte zu erzählen. Diese Verbindung verschiedener Kompetenzen fördert den Lernerfolg fächerübergreifend und auf allen Schulstufen nachhaltig. Insbesondere Themen aus dem MINT-Bereich bieten dabei ein enormes Potenzial: Sie ermöglichen es, an die natürliche Neugier der Schülerinnen und Schüler anzuknüpfen und wissenschaftliches Denken aktiv zu fördern. Beim LernFilm Festival 2025, das unter anderem von der cogito foundation unterstützt wurde, wurden erstmals über 1’200 LernFilme eingereicht – ein neuer Rekord. Diese grosse Reichweite möchten wir in den kommenden Jahren gezielt nutzen, indem wir den Fokus des LernFilm Festivals stärker auf MINT-Themen legen und diese durch gezielte Unterstützungsangebote fördern.
«IYPT 2026 in der Schweiz»
Eric Schertenleib, Andreas Vaterlaus, Malte Uthoff
2026 wird das 39. International Young Physicists’ Tournament (IYPT) in Zürich ausgetragen. Das IYPT ist einer der grössten Wettbewerbe für Mittelschülerinnen und Mittelschüler mit Teilnehmenden aus allen Kontinenten. Die Austragung in der Schweiz bietet eine einmalige Gelegenheit zur Förderung moderner, projektorientierter Unterrichtsformen im MINT-Unterricht. Dies hat eine besondere Aktualität dank der Weiterentwicklung der gymnasialen Maturität, welche in vielen Kantonen zu einem höheren Stellenwert solcher Unterrichtsformen führen wird. Daher wird das IYPT mit Rahmenveranstaltungen einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Naturwissenschaftsbildung und der öffentlichen Wahrnehmung leisten.
«Mathematikwettbewerb Känguru»
Meike Akveld
Der Känguru-Wettbewerb der Mathematik ist ein internationaler Wettbewerb, an dem rund 6 Millionen Schülerinnen und Schüler aus mehr als 100 Ländern teilnehmen. Dieser Wettbewerb findet einmal im Jahr statt, und zwar jeweils am dritten Donnerstag im März. Der Wettbewerb wird dann gleichzeitig in allen teilnehmenden Ländern ausgetragen und als Klausurwettbewerb an den Schulen (unter Aufsicht) entweder online oder auf Papier durchgeführt. Das Ziel der Veranstaltung ist, die mathematische Bildung an den Schulen zu fördern. Dabei soll vor allem die Freude an der Beschäftigung mit Mathematik geweckt und verstärkt werden. Durch das breite Angebot an interessanten Aufgaben wird unter anderem auch das selbstständige Arbeiten gefördert. Schülerinnen und Schüler aller Schulstufen erhalten mathematische Aufgaben im Multiple-Choice-Format. Während des Känguru-Wettbewerbs darf nur Notizpapier als Hilfsmittel verwendet werden. Die Fragestellungen sind keine typischen «Schulbuchaufgaben», sie decken eine Vielzahl von Themen ab, die im Regelunterricht aus Zeitgründen nicht behandelt werden können. Die gestellten Aufgaben erfordern neben inspirierenden Ideen, Ausdauer und Kreativität auch Vorstellungskraft, grundlegende Rechenfähigkeiten, logisches Denken und andere Problemlösungsstrategien. Häufig beinhalten die Aufgaben kleine Geschichten, überraschende Fragestellungen und Ergebnisse, die nach dem Wettbewerb durchaus zu Diskussionen mit Freunden und Familie anregen können.
«Astronomische Schulvorführungen mit dem mobilen Planetarium Zürich»
Sylvia Winkelmann-Ackermann
Das Projekt besteht aus einem mobilen Planetarium mit Astronomie-Experten, die für Schulen und Schulklassen mit passgenauen und schulstufengerechten Astronomie-Vorführungen interaktiv astronomische Themen veranschaulichen. Mit modernen Video-Projektoren und einer wissenschaftlich basierten speziellen Planetariumssoftware werden das Universum und der Sternenhimmel im Schulzimmer projiziert und dazu live kommentierte Lehrvorführungen angeboten. Die Unterrichtseinheiten umfassen in Absprache mit den jeweiligen Lehrpersonen und gemäss Lehrplan Themen wie zum Beispiel das Sonnensystem, Mondphasen, Sternbilder und die Entstehung von Sternen usw. Ziel des Projekts ist es, Schülerinnen und Schülern von Primar- bis Oberstufe durch mobile Planetarium-Vorführungen die faszinierende Welt der Astronomie näherzubringen. Das Interesse und Verständnis für Naturwissenschaften soll gefördert und gleichzeitig der Unterricht mit interaktiven und visuell beeindruckenden Lernerfahrungen bereichert werden.
«Pestalozzi Schulcamps»
Kamilla Schatz
Das Bildungsprogramm Pestalozzi Schulcamps setzt sich für hochklassige, kindergerechte Wissenschafts- und Kunstvermittlung an Kinder ein. Ebenso fördern wir Chancengleichheit im Schweizer Bildungssystem. Wir entdecken an unseren Camps interessierte und talentierte Kinder, und fördern diese Kinder nach der Campteilnahme gezielt in Nachfolgeprogrammen. Das Format sind Wochencamps im Schulsemester mit Primarschulklassen. Die Kinder sind zwischen 11 und 12 Jahre alt. Ein Camp setzt sich aus 2 Schulklassen verschiedener Kantone zusammen, das ergibt zwischen 40-50 Kinder pro Camp. Die Schulklassen stammen überwiegend aus minder bemittelten Stadt- und Landquartieren. Die Schulklassen werden uns nach obigen Kriterien von den kantonalen Erziehungsdepartementen und Gemeinden vermittelt. 2025 empfangen wir 34 Schulklassen an 17 Wochencamps, das ergibt rund 800 Kinder in 2025. Die Wissenschaftsthemen der Pestalozzi Schulcamps sind Zellbiologie, Klimawandel und Robotik. Der Lehrplan 21 wird in den Camps aktiv gelebt: Die Kinder experimentieren und tüfteln immer im Team und die Wissensvermittler arbeiten fachübergreifend. Die Kinder werden zu kreativem, unabhängigem Denken angeregt. Bei Kunst tauchen die Kinder in die Welt der klassischen Musik ein. Sie tanzen, hören gemeinsam Musikstücke an und entwickeln Choreographien zu klassischer Musik. Am Ende jeder Campwoche zeigen die Schulklassen in öffentlichen Aufführungen, was sie in Wissenschaft und Kunst erfahren und gelernt haben. An einem Tag jeder Campwoche kommt zusätzlich ein/eine international tätige Wissenschaftler/in zu Besuch, um aus der aktuellen Forschung zu erzählen.
«The Salome Project »
Baptiste Lavie
Ziel des Projekts ist es, Kindern (im Alter von 8 bis 12 Jahren) die wissenschaftliche Methode näher zu bringen und ihnen Wissen zu vermitteln, um ihr Interesse an der wissenschaftlichen Forschung zu wecken, wobei lebendige Methoden wie Comics und spielerische Aktivitäten eingesetzt werden. Die Interaktion zwischen Forschern und Schülern wird durch verschiedene Optionen gefördert, die den Lehrern vorgeschlagen werden.
«Cook the Science»
Thomas Michaels
Die Schweizer Medien und die Unterhaltungsbranche haben die steigende Popularität von Inhalten rund um die einfache Küche zu Hause aufgegriffen, von Kochsendungen über Food-Blogs bis hin zu Food-Festivals. Die faszinierende Wissenschaft, die hinter dem alltäglichen Kochen steckt - von den chemischen und physikalischen Umwandlungen während des Kochens bis hin zu den biologischen Funktionen von Hefe und Mikroorganismen - wird jedoch oft übersehen. Dies ist eine verpasste Gelegenheit, das Verständnis der Öffentlichkeit für den wissenschaftlichen Prozess zu vertiefen. „Cook the Science“ will diese Lücke schliessen, indem es die Begeisterung der Öffentlichkeit für das Kochen zu Hause durch eine einzigartige Vortragsreihe nutzt, die renommierte Köche und führende Wissenschaftler der ETH Zürich zusammenbringt. Die Vortragsreihe konzentriert sich nicht nur auf kulinarische Ergebnisse, sondern auch auf die Wissenschaft, die hinter alltäglichen Küchentätigkeiten steht, und will so ein besseres Verständnis dafür fördern, wie wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen und angewendet werden. Das Ziel ist es, Wissenschaft sowohl unterhaltsam als auch zugänglich zu machen, indem das Kochen als vertrauter und verständlicher Einstieg genutzt wird, um ein breites Publikum anzusprechen. Die Veranstaltungen werden eine Mischung aus wissenschaftlichen Erkenntnissen und Live-Kochdemonstrationen bieten.
«Erzählwelt Wissenschaft»
Samuel Schwarz
Zentral bei Erzählwelt Wissenschaft ist der niederschwellige Austausch zwischen der Wissenschaft, den Künsten und der Bevölkerung. In der konkreten Umsetzung wird auf die Reduktion von CO₂-Emissionen geachtet, unter anderem durch den Verzicht auf Flugreisen, wobei Expert:innen per Remote-Zuschaltung eingebunden werden, wenn sie nicht vor Ort sein können. Das Programm fördert die kulturelle und wissenschaftliche Wissensvermittlung durch immersive, interaktive Formate, die das Publikum aktiv einbeziehen und neue Formen des Green Storytelling entwickeln. Das Programm verbindet Kunst und Wissenschaft auf Augenhöhe, um ökologische und soziale Nachhaltigkeit im kulturellen Kontext erlebbar zu machen – und lädt die Bevölkerung niederschwellig zum Austausch ein.